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Vierzig Jahre EB104

Ja, das EB104 gibt es nun schon seit vierzig Jahren.
Politisch aktiv, für die Studis da und immer für Spaß zu haben.

Zum vierzigsten haben wir mal die "Überlebenden" (ehemalige EB'lerInnen) gefragt, was sie denn so erlebt haben.
Einige Antworten gibt es weiter unten zu bestaunen und auch ein nicht ganz flüssiges Gedicht.

Es soll auch über den Sommer eine auführlichere Dokumentation zur Geschichte des EB104 entstehen. Ideen dazu gibt es schon.
Wir arbeiten daran und werden die Ergebnisse entsprechend präsentieren. die bisherige EB-Geschichte findest du unter "Was bisher geschah...".

Am Sonnabend, den 23.06.2012, (Tag 226b des Jahres) gibt es ein große Party für alle Ehemaligen und Aktiven!!! Zum Freunde wiedersehen, Erfahrungen und Anekdoten austauschen undundund ...
An diesem Tag wird das EB ab 10:00 Uhr prinzipiell offen sein, ab 12:00 gibt es Kaffee und Kuchen, Abends lassen wir den Tag mit Grillen auf dem Südcampus vor dem Haus ausklingen.

Viel Spaß mit den bisher gesammelten Eindrücken.


Mathias H. 2000 - 2010
studierte EVT (erfolgreich) inzwischen WiMi bei Prof. Tsatsaronis

Meinen ersten Kontakt mit dem EB104 hatte ich, wie so viele Studierende zuvor und danach, bereits an meinem ersten Unitag. Das Frühstück am morgen und der Ausklang am Nachmittag bleiben in Erinnerung und führen letztlich dazu, dass ich mich in der Fachbereichsini engagierte. Eine der ersten Aktionen war dann auch das Organisieren einer Party. Die Folgen einer Fahrt nach Czocha, zu der ich in meinem zweiten Semester mitfahren konnte, sind noch heute an der Decke im Mittelraum zu sehen.

In den folgenden Monaten und Jahren wird die Mitarbeit im EB104 zu einem festen Bestandteil im Unialltag. So wurden zahlreiche politische Debatten in bierseliger Runde im EB104 in der Regel erst am nächsten Tag beendet. Dabei haben, wie ich finde, die Räume über die Jahre etwas an Gemütlichkeit verloren. Vor allem das zur Zeit bestehende Rauchverbot im A-Raum zeugt von wenig Weitsicht. Doch die Wege des vielgelobten Konsens auf dem EB-Plenum - traditionell am Freitag Nachmittag - sind unergründlich. Auch für alle in Zukunft anstehenden Raumerweiterungen, Erstsemesterfeten & -fahrten, Bauaktionen, Filmabende, Voküs, Debatten, Plena sowie Streiks u.v.m. wünsche ich den Aktiven im EB viel Erfolg!

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Dagmar G. 1992 - 2000

Im EB gab es zu unserer Zeit (1992 - 2000):

Man hat immer jemanden Nettes getroffen und fühlte sich super aufgehoben.

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Winfried B.

Wir hatten auch eine Gerüchteküche in Form einer Pinwand-Ecke im großen Raum rechts, wenn man reinkam gleich auf der linken Seite, in der die neuesten (oder auch ältere) Gerüchte gestreut/angepinnt wurden, wer grade mit wem... und so weiter, wenn man das nicht sowieso schon mitbekam beim Blick auf die Couch unter der Hochetage... .
Meine persönliche Geschichte von einer Hochschulstreik-Demo (muß so 1987/88 gewesen sein) war, daß ich zwei Tage vorher beim Training meinen rechten Fuß lädiert hatte. Bin trotzdem mit auf die Demo, mit dem dicken Fuß, mit Verband und so, im Lauf der zwei Stunden Demo wurde es aber immer schlimmer, so daß ich danach noch gleich zum Doc gegangen/gehumpelt bin. Nach Röntgen war klar, daß es nicht verknackst oder verstaucht war, sondern ein sauberer Mittelfußknochenbruch. Das heißt: Mit Knochenbruch zur Demo - wenn das kein Einsatz ist, oder???

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Axel K. 1988 - 1996
inzwischen WiMi an der Fak 1

Wie war das mit dem EB damals (88/89 bis 96)

Vielleicht noch eine kleine (technik)-historische Bemerkung, während meiner Zeit im EB wurde der erste Computer (IBM PC XT) organisiert.

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Stefan P. 1986 - 1995
studierte EVT

An der TU und somit im EB104 ist es immer noch auszuhalten gewesen, an der FU haben die verbohrten Ideologen fröhliche Urständ gefeiert. Die Sachargumente sind da doch oft aus dem Blick geraten, dagen waren die ingenieurwissenschaftlich geprägten EB104 Studis eine richtige Erholung, es gab zwar auch im EB104 ein paar Streiter für die reine Lehre, aber die meisten anderen verdrehten eher die Augen, wenn es bei einigen wieder ums Prinzip ging. Rückblickend bedauere ich, daß für mich das Politische im EB104 immer wichtiger war, als der kommunikative Aspekt und das hatte mit Sicherheit auch mit unserem Frauenmangel zu tun.
Ein Studium ohne das EB104 als Wärmestube: Für mich schwer vorstellbar.

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Dörte S. 1983 - 1986

Piep, piep, piep wir haben uns alle lieb,
oder aus dem "Das Leben des Brian": Wer ist unser größter Feind?

Ja, WIR  (~1983- ~1986) im EB104 waren schon die Prinzipienreiter, mit der "Reinen Lehre"  - wie das Stephan P. so schön beschrieben hat.
EB104 war für mich der Ort, wo sich aus einem Unbehagen über Bildungsmisere, Wettrüsten, Atomkraft, Internationale Verflechtungen eine Position entwickeln konnte. Nie vorher und nie danach hatte ich die Möglichkeit so intensiv verschiedene Positionen zu diskutieren!

Es gab einen ganzen Zoo von Dogmatikern:
Dogmatische Spontis, dogmatische BasisdemokratInnen, dogmatische ADS"INN"en (von einigen von uns auch liebevoll "Spartakken" genannt), dogmatische möchtegern-Anarchos, dogmatische (Ex-)-K-GrüpplerINNEN aller Couleur, dogmatische FußballerInnen, dogmatische UndogmatikerINNEN, RadfahrerINNEN, Jusos  und was unser Zoo noch so hergab. Ab und an hat sich anscheinend auch ein Liberaler zu uns verirrt ...  (K-Gruppe: Für die jüngeren unter Euch - es gab früher eine Menge Gruppierungen mit einem K- für kommunistisch: z.B. Kommunistischer Bund (KB), Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW), KPD/AO, DKP, und die wollten sich Gegenseitig - nach erfolgreicher Revolution in die Fischfabrik stecken

Wir haben uns gestritten und trotzdem immer wieder versucht einen Konsens zu finden. Wir haben uns verbal bekämpft und trotzdem gemeinsam demonstriert. Für bessere Bildung, für TutorINNENtrafifverträge, gegen eine Kommerzialisierung der Wissenschaft, für Frieden, gegen Nachrüstung, Solidarität für Nicaragua, gegen Diktaturen, gegen die freundschaftlichen Beziehungen  "unseres Staates" zu Unterdrückern, für Freiheit und für Spaß, und für bezahlbaren Wohnraum, gegen Thatcher und Reagan, für Projekwerkstätten  und und und...
Wir haben Zusammen gefeiert und Fußball gespielt, wir haben zusammen für Klausuren gelernt und uns gemeinsam in Vorlesungen gelangweilt, wir haben Erstsemestereinführungen organisiert und wir haben Zusammen in WGs gewohnt, oder alleine - auf jeden Fall haben wir zusammen gelebt - unterschiedlich intensiv. Es war nicht immer einfach und manchmal war es auch einfach scheiße, aber so ist das Leben.
(Und dann gab es da studentische Gruppen, die fanden das wir das nicht tun sollen - lieber in Ruhe studieren und mehr Klos für Frauen ... (LFG, RCDS ...). )
Irgendwann war dann für mich - und einige andere aus dem EB - die Zeit gekommen  mehr im AStA zu machen.

Tja, so bin ich wie damals noch immer dogmatisch. Und so wie damals streite ich noch immer gerne.

Ich denke das EB104 war für uns alle ein Raum um uns weiterzuentwickeln - was auch immer wir daraus gemacht haben!
Und ich freu mich von jedem von Euch zu hören und hoffe, dass Ihr auch noch alle ein bisschen dogmatisch gegen Schwachsinn seid und nicht jeden Quark mitmacht, der angeblich "alternativlos" ist!

Dörte
P.s. natürlich bin ich eine ordentliche Bürgerin unseres Staates, die sich kaum von ihren NachbarInnen in der Provinz unterscheidet -   NUR MANCHMAL  bei Vollmond (oder ähnlichen Konstellationen) ...

 Noch ein paar Geschichten von damals:
- mit fast 50 komm ich ja schon in das Märchenoma-alter...

Meine Güte, ist das wirklich schon fast 30 Jahre her, dass ich mein erstes Semester in Berlin hatte? -Damals kamen mir die Leute, die von "damals" und der "roten Zelle Verkehr" (angeblich der Ursprung des EB104) schwärmten schon so uralt vor. Und das muss ja als ich in's EB kam erst etwas mehr als 10 Jahre her gewesen sein und der Umzug ins EB226 war schon rum...

Was fällt mir ein? - die üblichen Themen:
So richtig zum EB bin ich gekommen, als sie uns die Tutorien streichen wollten - WS83/84 und gleichzeitig waren auch noch irgendwelche Studiengebühren angesagt und John lief auf Demos im Maus Kostüm rum. Da fiel mir zuerst nur ein Teil des Slogans ein, der auch auf Schleckis berlinweit verklebt wurde "Keine Mäuse für ..." (Kewenig ...?Ja!  wer war das nur gleich???). [Wilhelm Kewenig, Wissenschafts- und Innensenator in den 80er Jahren d.Redaktion]
Dann war im Herbst 83 noch der Nato-Nachrüstungsbeschluss mit den "Pershings" ein Grund zum demonstrieren. Wir hatten den Übergang vom EB104 zum Hauptgebäude mit "uns aufgefüllt", aber durch-diffundieren war möglich -ehrlich, wir haben niemanden abgehalten und waren total friedlich- die Eingangstüren vom Hauptgebäude waren von wem anders blockiert (Sekundenkleber? - kann ich mich nicht mehr dran erinnern). Das war der Tag, an dem ich das erste mal mitkriegte, dass die Herren in grüner Kampfmontur (ja, ja damals war grün noch die Farbe) auch ohne Grund zuhauen können - "Deeskalation" war da noch nicht erfunden (aber die kostet heutzutage ja auch schon mal einen Zahn). Zum Glück blieb es damals bei ein paar Beulen.

Mit Freuden gucke ich mir auch immer wieder das EB104-Logo in seiner vollen Schönheit an. Das war ursprünglich mal ein Button für die FBR-Wahlen. [Fachbereiche gab es vor der Strukturreform, die die Fakultäten wieder einführte d. Redaktion] Es war Bernds Idee, und Leo fands total bescheuert - wenn ich mich recht erinnere - das wir mit solchen Methoden Werbung für's EB104 machen sollten. Der Entwurf entstand in unserer WG in der Fehmarner - hallo Basti, Bernd und Uli - und wie wir auf die Farben gekommen sind? Keine Ahnung, wahrscheinlich waren das die einzigen Filzstifte, die noch genug Farbe hatten, um den Entwurf auszumalen. Das wurde damals nämlich noch auf Papier gemacht
Und irgendwann lief Ecki mit ner selbstgenähten Fahne auf Demos rum. Und jetzt ist's das Logo im weltweiten Netz. Tja, die Zeiten ändern sich halt ...

Ja, und im EB104 habe ich auch das erste Mal den Farbwechsel von Schimmel in Kaffeefiltern beobachten dürfen - in der einen Kaffemaschine war der Schimmel im Filter noch blau, in der anderen Orange ... Vielleicht ein Grund, weswegen ich später mit Spaß die Bioverfahrenstechnik VL gehört habe .

Nicht zu vergessen das erste EB104 Frauentreffen (Wir waren mindestens 5!). Standesgemäß hatten wir mit Lutter&Wegner (Fabers Dröhnung ging ja gaar nicht) den Abend begleitet - und eine von uns war noch in der Lage ihren Freund mit Auto anzurufen, so dass wir uns am nächsten morgen wundern konnten, wie wir nach Hause gekommen waren ... ich kann mich noch an den Blick vom Apotheker am nächsten morgen erinnern - "Alka Seltzer, reicht die kleine Packung???"

1986 nach Tschernobyl war dann etwas schwierig -  als ein Teil im EB104 plötzlich nach dem ersten Entsetzten die offizielle real existierende Sprechart der "Havarie" übernahm. Naja, danach waren viele in Wackersdorf am Bauzaun und dann in Brokdorf. Wir mussten damals noch immer die Grenze passieren - Westberlin-DDR-BRD. Normalerweise war DDR immer Stress, diesmal war es die Grenze zur Bundesrepublik. Einige der selbstgebastelten Drachen u.ä. durften dran glauben ...

Mir fällt auch noch die Thermo-Müller-Klausur-Aktion, in der die Ergebnisse bekannt gegeben wurden ein (hallo Ecki, fand das nochmal mit Mathe statt?). [Prof. Müller ist schon eine Weile im Ruhestand d.Redaktion] Ist aber irgendwie zu lang, die Geschichte ...

So, dann hör ich mal auf - ist nett mal in der Vergangenheit zu graben, aber wir haben unsere Zukunft lebenswert zu gestalten!

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Stefan R.

Das Flugblatt habe ich nicht mehr, aber ich war dabei als Prof. Szabo (so heißt er richtig) dazu gezwungen wurde seine Vorlesung am Samstag früh um 08:00 Uhr (!!) auf Mo bis Fr zu verlegen. Ich glaube es muss 1969 gewesen sein, da ich erst im Herbst 1968 zur Uni kam. Schon "traumatisch" war die Situation, zum ersten mal im großen Hörsaal vor ca. 500 Studenten zu sprechen (hat mir aber viel geholfen Vorträge, etc. frei vor vielen Leuten zu sprechen -> auch ein Art Studium). Der Begriff "Sexmuffel" war natürlich nicht auf ihn persönlich gemünzt, sondern darauf, dass den Studenten keine Zeit zum schlafen (allein oder nicht) nach einer anstrengenden Woche möglich war (der Termin war noch ein letztes Überbleibsel aus der Zeit, wo Samstags noch "richtig" gearbeitet wurde).

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Nicolaus M.

Appropos Tippfehler die 2. :

Mit "Szarbo ist ein Sex-Muffel" meinst Du doch bestimmt "Istvan Szabo" Mechanik Prof. Legende. Ich glaub jeder unserer Generation hat nach dessen Buch gelernt. War Prof.Trostel nicht sogar Assi bei dem?
Trostel war übrigens der einzige Prof., der in der Vorlesung rauchte (die Zigarette zwischen den Zügen immer senkrecht auf den Filter stellte), immer Fliege trug und das künstlerisch spannendste Tafelbild hatte - am Ende der Vorlesung.

Neben vielen weiteren lustigen Geschichten fällt mir immer wieder die von Iwanowski (bei dem hab ich endlich Mathe kapiert) ein, wie er trotz besetztem Mathe-Bau versuchte über die Feuertreppe in denselben
zu gelangen.
Nachdem er hinten, außen diverse Stockwerke die Treppe hoch gelaufen war stand er ausser Atem vor der Tür, die Dank meines Bügelschlosse verrammelt war und mußte unverrichteter Dinge wieder nach unten.

Die großen Parties im Mathe-Bau waren auch legendär. 2000 Leute, oder mehr waren regelmäßig da, Dank Klaus, einem Getränkehändler aus X-Berg bekamen wir auch noch nachts um 1:00 Uhr Nachschub von Pinkus Bio Bier.
Gott sei Dank hatte Carola irgendwann eine Eingebung nach Wochen der Besetzung - wir wohnten ja da - mal aufzuräumen. Kaum waren wir damit fertig gab es auch eine Begehung von offizieller Seite. Da ja alles
wieder adrett war, durften wir bleiben.
Ach ja, selbst vordem Produktionstechnischem Zentrum von, Achtung jetzt kommts:

Prof. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing. E. h. Dr.-Ing. Prof. h.c. Senator h. c Günter Spur

machten wir nicht halt. Auch dies wurde, zumindest für einen Vormittag lahmgelegt. Ich glaub der Senator h.c. kam später dazu...

Irgend jemand sprach von der EB-Band. Frank Bucher hat mal eine während des 88/89er Streiks initiiert. Ich spielte da Trompete. Und die eine und andere Demo haben wir musikalisch ausgestaltet- neben Rio Reiser und den Scherben.

Mit Beate saß ich mal als Vertreter im Fachbereichsrat FB 11. Mann waren die Profs oft stur und borniert. Was die u.a. eine Meinung ihrer Kollegen der Geisteswissenschaften hatten. Ich hoffe das hat sich geändert. [Nö. d.Redaktion]
Nach den Sitzungen waren wir beide immer zum Umtrunk in die "Giraffe" eingeladen. Ich glaub die Gespräche dort haben oft mehr Verständnis für die Belange der Studenten gebracht, als die Sitzung.

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Uwe N. 1988 - 1995

Ich erinnere mich noch noch sehr gut  an die Alt-EB-Dampferfahrt vor 257 Jahren, die war toll.

Ja, und was soll ich noch hinzufügen? Das EB war mein Zuhause von 88-95  - und Arbeitsplatz in der Studienberatung dazu... Ich war in der Zeit  häufiger im EB als zu Hause in meiner Bude....

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Claus V.

Beim Umzug aus dem EB104 stellte sich raus, dass sich hinter dem großen
Sofa noch ein Wandgemälde versteckte. Sowas mit Wichteln, fast wie im
Märchen. Aber das Bild mit dem Kellereingang, dass wir im EB226 malten,
war auch schick. Vor allem die Ratten, die hatte - glaube ich - Klaus
W. gemalt.

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Eckart S. 
studierte EVT, Soziologie und Verkehrswesen

die aufforderung, etwas von früher beizutragen, hat bei mir den "deutschen reimzwang" ausgelöst.
und das, obschon robert gernhardt uns weiszumachen versuchte, er (der reimzwang) sei "anno24" in köln niedergerungen worden.

aber nein!!!

als bekenneder reimzwingherr
konnt' ich nicht anders ...
  ... und es fiel mir nicht schwerr:

der reim muss blei'm!
        das ergebnis - ein erlebnis?


########### schnip schnapp ################

es war '85 und es war herbst in berlin
nach gut einem jahr in oliv und beim bund
war ich spät dran und ich erschien
erst zum ersten semestertage und...
die ersti-einführung war schon vorbei.

umwelttechnik, das sollte es sein,
doch der nc, der war dagegen,
so schrieb am fb10 ich mich ein
e&v-technik, ich ließ mich bewegen,
sei fast dasselbe, es sei einerlei.

der ausweis kam - es war zu sehen,
dass u-tech darauf als studiengang stand.
konnt' ich auf diesen irrtum bestehen?
was hatte ich damit jetzt in der hand?
war das jetzt nichts? war es famos?

:-o

ich ging zum berater, ich ging ins eb,
doch der rief sogleich beim imma-amt an.
da schrieb man mich um und ach und o-weh,
aus war der traum, noch bevor er begann.
die freude war kurz, mein ärger war groß!

dann brach er aus, der streik der tutoren,
weil kewenig uns den tarifvertrag nahm.
ein drittel lohnkürzung war unverfroren
des senators absicht. aber es kam
doch ganz anders und am ende der sieg.

"studies von heute sind tutoren von morgen"
das war das motto in jenen tagen.
wir mussten uns ums "tutorenmodell" sorgen
eine soli-welle die hat uns getragen.
kewenig ging, der tarifvertrag blieb.

für mich ging es weiter im vorlesungstrott,
noch waren "die im eb" mir schnuppe.
doch ein jahr danach war volkszählungsboykott
und es gab im eb eine aktive gruppe,
da war ich dabei, da machte ich mit!

so war mein beginn im eb-hundertvier,
im zweiten og. und in zwei räumen nur.
mit hochbett im c-raum und hinter der tür
beratung für studies - und für die klausur-
die lösungssammlung, die war ein hit.

schon immer war freitags das plenum am start,
das neu'ste berichten und aktionen planen.
zum beispiel auch die wackersdorffahrt
und hausinstandbesetzungsmaßnahmen;
oder als wir iwf und weltbank "besuchten".

auch '88, im november und nachts,
war eine aktion zur wohnungsnot hier.
wir zelteten auf dem ernst-reuter-platz,
das ende jedoch kam morgens um vier,
mit u-bahn-gerumpel, das wir verfluchten.

der unmut war groß und nach wenigen wochen
da wurd' es zu viel und es gab kein zurück,
zu nikolaus ist er dann ausgebrochen:
nur unimut-streik hatten wir noch im blick
gelebt tag und nacht im eb bis zuletzt.

ein ergebnis des streiks war "möllemann 2",
das große i wurde damals << en vogue >>
die ampel zum nordcampus war auch dabei
und diepgen nun für momper rausflog.
der a-raum wurde instandbesetzt!

ein detail ist vielleicht meine "küchenzeile"
die damals den weg in den c-raum fand.
unterm hochbett da steht sie schon eine weile
mit amperemeter an der wand.
hat sie so manches chili gesehen.

doch am anfang stand eine and're aktion.
ein hut aus zucker von zwei kilo masse
mit rotwein und rum ergab es sich schon:
ein großer topf bowle der extraklasse.
das ende war heftig, ich muss es gestehen.

wieder war's herbst, das jahr ging vorbei.
es hat ein massaker in peking gegeben,
"wut und trauer" war'n oftmals dabei.
am kubat-dreieck war zeltplatzleben
wo sie christian die "pistole" abnahmen.

in charlottenburg im lavandevil
war kneipenabend mit ertssemestern
als im november die mauer fiel.
und all' uns're "brüder und schwestern"
mit zweitakt-knatterndem trabbi kamen.

es ändert sich alles, es war wie ein schock,
nicht länger insel war westberlin,
nach leipzig kontakte und auch nach rostock.
es zog das eb ins umland hin
zu badeseen auf fahrradtouren.

im winter dann wieder protest: golfkrieg 2
auf der demo schickten wir "hanna" zur front;
auch das mathecafee war wieder dabei.
bald waren wir die touristen gewohnt,
koreaner, die mit bussen vorfuhren.

soziologie schob für ein jahr ich ein
wo mit der fis ich 'ne zweit-ini fand
e&v-technik ließ ich dann ganz sein.
verkehrswesen wurde für mich interessant,
studienganwechsel, das ging damals schnell.

ein paar jahre war ich auch im asta aktiv
für die iniko später und zuvor für kultur.
und am schluss im druckereikollektiv.
in as und ku gings ums geld und struktur,
so dreht sich das gremienkarussell.

viel hat sich geändert, zum beispiel die zeichen-
maschinen, die wir zum pausen hier brauchten;
sie mussten computern und internet weichen.
auch war's unerträglich, wenn alle hier rauchten,
der a-raum dann einzige fluchtmöglichkeit

es verging die Zeit und nach fast zehn jahren
verschob sich auch auf's eb mein blick.
die prioritäten, so hab ich erfahren,
die ändern sich - und es gibt kein zurück;
mit der familie kam bürgerlichkeit.

ja, das eb, das hielt tapfer aus
in 40 jahren bewegter geschichte,
da fochten wir aus so manchen strauß,
rückschläge machten uns nicht zunichte.
kreativ war'n wir und stets variabel.

diplome gingen, es kam bachelor und master,
präsidenten zogen an uns vorbei.
das eb hat verhindert so manches desaster,
mal mit stummen protesten mal mit wildem geschrei.
mit 40 ist es jetzt selbst präsidiabel!

mit commander mc.lane kann gemeinsam man sagen:
"rücksturz zur erde" - eb-hundertvier,
du bist eine basis, das hast uns getragen,
du hattest immer das gute gespür:
in stetem wandel zu den grundsätzen steh!

ich sag "glückwunsch! eb" und, eb, ich sag "danke",
auf nochmal 40 die gläser lasst klingen,
bleibt noch am ende ein letzter gedanke
an unsere freunde, die von uns schon gingen,
das alles das warst du und bist du: EB


########### schnippel di schnapp #####################

aus die maus.

grüße an alle reimzwingerInnen
und nicht-reimzwingerInnen

und dann waren da noch weitere stichworte, die mir beim reimzwingen durchs hirn stürmten, die ich aber nicht einbauen konnte oder die zu wenig mit dem eb zu tun hatten - ergänzungen jeder art find ich auch gut!

tu-interne-aktionen:

tu-externe-aktionen:

schräge typen und originale:

mehr asta als eb: