Vierzig Jahre EB104
Ja, das EB104 gibt es nun schon seit vierzig Jahren.
Politisch aktiv, für die Studis da und immer für Spaß zu haben.
Zum vierzigsten haben wir mal die "Überlebenden" (ehemalige EB'lerInnen) gefragt, was sie denn so erlebt haben.
Einige Antworten gibt es weiter unten zu bestaunen und auch ein nicht ganz flüssiges Gedicht.
Es soll auch über den Sommer eine auführlichere Dokumentation zur Geschichte des EB104 entstehen. Ideen dazu gibt es schon.
Wir arbeiten daran und werden die Ergebnisse entsprechend präsentieren. die bisherige EB-Geschichte findest du unter "Was bisher geschah...".
Am Sonnabend, den 23.06.2012, (Tag 226b des Jahres) gibt es ein große Party für alle Ehemaligen und Aktiven!!! Zum Freunde wiedersehen, Erfahrungen und Anekdoten austauschen undundund ...
An diesem Tag wird das EB ab 10:00 Uhr prinzipiell offen sein,
ab 12:00 gibt es Kaffee und Kuchen, Abends lassen wir den Tag mit
Grillen auf dem Südcampus vor dem Haus ausklingen.
Viel Spaß mit den bisher gesammelten Eindrücken.
Mathias H. 2000
- 2010
studierte
EVT (erfolgreich) inzwischen WiMi bei Prof. Tsatsaronis
Meinen
ersten Kontakt mit dem EB104 hatte ich, wie so viele Studierende zuvor und
danach, bereits an meinem ersten Unitag. Das Frühstück am morgen und der
Ausklang am Nachmittag bleiben in Erinnerung und führen letztlich dazu, dass
ich mich in der Fachbereichsini engagierte. Eine der ersten Aktionen war dann
auch das Organisieren einer Party. Die Folgen einer Fahrt nach Czocha, zu der
ich in meinem zweiten Semester mitfahren konnte, sind noch heute an der Decke
im Mittelraum zu sehen.
In den
folgenden Monaten und Jahren wird die Mitarbeit im EB104 zu einem festen
Bestandteil im Unialltag. So wurden zahlreiche politische Debatten in
bierseliger Runde im EB104 in der Regel erst am nächsten Tag beendet. Dabei
haben, wie ich finde, die Räume über die Jahre etwas an Gemütlichkeit verloren.
Vor allem das zur Zeit bestehende Rauchverbot im A-Raum zeugt von wenig
Weitsicht. Doch die Wege des vielgelobten Konsens auf dem EB-Plenum -
traditionell am Freitag Nachmittag - sind unergründlich. Auch für alle in
Zukunft anstehenden Raumerweiterungen, Erstsemesterfeten & -fahrten,
Bauaktionen, Filmabende, Voküs, Debatten, Plena sowie Streiks u.v.m. wünsche
ich den Aktiven im EB viel Erfolg!
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Dagmar G. 1992 - 2000
Im EB gab es zu unserer Zeit (1992 - 2000):
- Studienberatung
- Klausurensammlung
- Ort zum Chillen mit immer gefülltem Kühlschrank (Bier und andere Getränke) - zu unseren alkoholreicheren Zeiten hatten wir mal eine Caipirinha Phase, wo einer zu Aldi für Cachaca, Zucker und Limetten und einer zu Mac Donald zum Eis holen gegangen ist. Danach hatten wir Caipirinhas in halb Liter Größen gemixt.
- Erstsemesterfetenraum (die immer super waren)
- Räumlichkeit zum Lernen in Gruppen
- Treffpunkt für Unistreik-Aktionen und Unipolitik
Man hat immer jemanden Nettes getroffen und fühlte sich super aufgehoben.
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Winfried B.
Wir hatten
auch eine Gerüchteküche in Form einer Pinwand-Ecke im großen Raum
rechts, wenn man reinkam gleich auf der linken Seite, in der die neuesten
(oder auch ältere) Gerüchte gestreut/angepinnt wurden, wer grade mit
wem... und so weiter, wenn man das nicht sowieso schon mitbekam
beim Blick auf die Couch unter der Hochetage... .
Meine
persönliche Geschichte von einer Hochschulstreik-Demo (muß so 1987/88
gewesen sein) war, daß ich zwei Tage vorher beim Training meinen rechten Fuß
lädiert hatte. Bin
trotzdem mit auf die Demo, mit dem dicken Fuß, mit Verband und so, im Lauf der
zwei Stunden Demo wurde es aber immer schlimmer, so daß ich danach noch
gleich zum Doc gegangen/gehumpelt bin. Nach
Röntgen war klar, daß es nicht verknackst oder verstaucht war, sondern ein
sauberer Mittelfußknochenbruch. Das heißt:
Mit Knochenbruch zur Demo - wenn das kein Einsatz ist, oder???
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Axel K. 1988 -
1996
inzwischen
WiMi an der Fak 1
Wie war das mit dem EB damals (88/89 bis 96)
- Streik und Demos (viel gelaufen) und dabei immer wieder die Fahne geschleppt
- Zu viel Zeit in Fachbereichsräten, Ausbildungskommissionen und obskuren Kommissionen verbracht - aber viel gelernt
- Spannende und nette Leute getroffen
- Auf dem Plenum Gruppendynamik geübt
- Partys gefeiert
- Viel Tee getrunken
- Diverse Male irgendwelche Räume gestrichen
- für 200 Leute vom FVMB Tagung und Unterbringung organisiert
Vielleicht noch eine kleine (technik)-historische Bemerkung, während meiner Zeit im EB wurde der erste Computer (IBM PC XT) organisiert.
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Stefan P. 1986
- 1995
studierte
EVT
An der TU
und somit im EB104 ist es immer noch auszuhalten gewesen, an der FU haben die
verbohrten Ideologen fröhliche Urständ gefeiert. Die
Sachargumente sind da doch oft aus dem Blick geraten, dagen waren die
ingenieurwissenschaftlich geprägten EB104 Studis eine richtige Erholung, es gab
zwar auch im EB104 ein paar Streiter für die reine Lehre, aber die meisten
anderen verdrehten eher die Augen, wenn es bei einigen wieder ums Prinzip ging. Rückblickend
bedauere ich, daß für mich das Politische im EB104 immer wichtiger war, als der
kommunikative Aspekt und das hatte mit Sicherheit auch mit unserem Frauenmangel
zu tun.
Ein Studium
ohne das EB104 als Wärmestube: Für mich schwer vorstellbar.
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Dörte S. 1983 - 1986
Piep, piep, piep wir haben uns alle lieb,
oder aus dem "Das Leben des Brian": Wer ist unser größter Feind?
Ja, WIR (~1983- ~1986) im EB104 waren schon die Prinzipienreiter, mit der
"Reinen Lehre" - wie das Stephan P. so schön beschrieben
hat.
EB104 war für mich der Ort, wo sich aus einem Unbehagen über Bildungsmisere,
Wettrüsten, Atomkraft, Internationale Verflechtungen eine Position entwickeln
konnte. Nie vorher und nie danach hatte ich die Möglichkeit so intensiv
verschiedene Positionen zu diskutieren!
Es gab einen ganzen Zoo von Dogmatikern:
Dogmatische Spontis, dogmatische BasisdemokratInnen, dogmatische
ADS"INN"en (von einigen von uns auch liebevoll "Spartakken"
genannt), dogmatische möchtegern-Anarchos, dogmatische (Ex-)-K-GrüpplerINNEN
aller Couleur, dogmatische FußballerInnen, dogmatische UndogmatikerINNEN,
RadfahrerINNEN, Jusos und was unser Zoo noch so hergab. Ab und an hat
sich anscheinend auch ein Liberaler zu uns verirrt ... (K-Gruppe: Für die
jüngeren unter Euch - es gab früher eine Menge Gruppierungen mit einem K- für
kommunistisch: z.B. Kommunistischer Bund (KB), Kommunistischer Bund
Westdeutschland (KBW), KPD/AO, DKP, und die wollten sich Gegenseitig - nach
erfolgreicher Revolution in die Fischfabrik stecken
Wir haben uns gestritten und trotzdem immer wieder versucht einen Konsens zu
finden. Wir haben uns verbal bekämpft und trotzdem gemeinsam demonstriert. Für
bessere Bildung, für TutorINNENtrafifverträge, gegen eine Kommerzialisierung
der Wissenschaft, für Frieden, gegen Nachrüstung, Solidarität für Nicaragua,
gegen Diktaturen, gegen die freundschaftlichen Beziehungen "unseres
Staates" zu Unterdrückern, für Freiheit und für Spaß, und für bezahlbaren
Wohnraum, gegen Thatcher und Reagan, für Projekwerkstätten und und und...
Wir haben Zusammen gefeiert und Fußball gespielt, wir haben zusammen für
Klausuren gelernt und uns gemeinsam in Vorlesungen gelangweilt, wir haben
Erstsemestereinführungen organisiert und wir haben Zusammen in WGs gewohnt,
oder alleine - auf jeden Fall haben wir zusammen gelebt - unterschiedlich
intensiv. Es war nicht immer einfach und manchmal war es auch einfach scheiße,
aber so ist das Leben.
(Und dann gab es da studentische Gruppen, die fanden das wir das nicht tun
sollen - lieber in Ruhe studieren und mehr Klos für Frauen ... (LFG, RCDS ...).
)
Irgendwann war dann für mich - und einige andere aus dem EB - die Zeit
gekommen mehr im AStA zu machen.
Tja, so bin ich wie damals noch immer dogmatisch. Und so wie damals streite ich
noch immer gerne.
Ich denke das EB104 war für uns alle ein Raum um uns weiterzuentwickeln - was
auch immer wir daraus gemacht haben!
Und ich freu mich von jedem von Euch zu hören und hoffe, dass Ihr auch noch
alle ein bisschen dogmatisch gegen Schwachsinn seid und nicht jeden Quark
mitmacht, der angeblich "alternativlos" ist!
Dörte
P.s. natürlich bin ich eine ordentliche Bürgerin unseres Staates, die sich kaum
von ihren NachbarInnen in der Provinz unterscheidet - NUR
MANCHMAL bei Vollmond (oder ähnlichen Konstellationen) ...
Noch ein paar Geschichten von damals:
- mit fast 50 komm ich ja schon in das Märchenoma-alter...
Meine Güte, ist das wirklich schon fast 30 Jahre her, dass ich mein erstes
Semester in Berlin hatte? -Damals kamen mir die Leute, die von
"damals" und der "roten Zelle Verkehr" (angeblich der
Ursprung des EB104) schwärmten schon so uralt vor. Und das muss ja als ich in's
EB kam erst etwas mehr als 10 Jahre her gewesen sein und der Umzug ins EB226
war schon rum...
Was fällt mir ein? - die üblichen Themen:
So richtig zum EB bin ich gekommen, als sie uns die Tutorien streichen wollten
- WS83/84 und gleichzeitig waren auch noch irgendwelche Studiengebühren
angesagt und John lief auf Demos im Maus Kostüm rum. Da fiel mir zuerst nur ein
Teil des Slogans ein, der auch auf Schleckis berlinweit verklebt wurde
"Keine Mäuse für ..." (Kewenig ...?Ja! wer war das nur
gleich???). [Wilhelm Kewenig, Wissenschafts- und Innensenator in den 80er Jahren d.Redaktion]
Dann war im Herbst 83 noch der Nato-Nachrüstungsbeschluss mit den
"Pershings" ein Grund zum demonstrieren. Wir hatten den Übergang vom
EB104 zum Hauptgebäude mit "uns aufgefüllt", aber durch-diffundieren
war möglich -ehrlich, wir haben niemanden abgehalten und waren total friedlich-
die Eingangstüren vom Hauptgebäude waren von wem anders blockiert (Sekundenkleber? - kann ich mich nicht mehr dran
erinnern). Das war der Tag, an dem ich das erste mal mitkriegte, dass die
Herren in grüner Kampfmontur (ja, ja damals war grün noch die Farbe) auch ohne
Grund zuhauen können - "Deeskalation" war da noch nicht erfunden (aber die kostet heutzutage ja auch schon mal einen Zahn). Zum Glück blieb es
damals bei ein paar Beulen.
Mit Freuden gucke ich mir auch immer wieder das EB104-Logo in seiner vollen
Schönheit an. Das war ursprünglich mal ein Button für die FBR-Wahlen. [Fachbereiche gab es vor der Strukturreform, die die Fakultäten wieder einführte d. Redaktion] Es war
Bernds Idee, und Leo fands total bescheuert - wenn ich mich recht erinnere -
das wir mit solchen Methoden Werbung für's EB104 machen sollten. Der Entwurf
entstand in unserer WG in der Fehmarner - hallo Basti, Bernd und Uli - und wie
wir auf die Farben gekommen sind? Keine Ahnung, wahrscheinlich waren das die
einzigen Filzstifte, die noch genug Farbe hatten, um den Entwurf auszumalen.
Das wurde damals nämlich noch auf Papier gemacht
Und irgendwann lief Ecki mit ner selbstgenähten Fahne auf Demos rum. Und jetzt
ist's das Logo im weltweiten Netz. Tja, die Zeiten ändern sich halt ...
Ja, und im EB104 habe ich auch das erste Mal den Farbwechsel von Schimmel in
Kaffeefiltern beobachten dürfen - in der einen Kaffemaschine war der Schimmel
im Filter noch blau, in der anderen Orange ... Vielleicht ein Grund, weswegen
ich später mit Spaß die Bioverfahrenstechnik VL gehört habe .
Nicht zu vergessen das erste EB104 Frauentreffen (Wir waren mindestens 5!).
Standesgemäß hatten wir mit Lutter&Wegner (Fabers Dröhnung ging ja gaar
nicht) den Abend begleitet - und eine von uns war noch in der Lage ihren Freund
mit Auto anzurufen, so dass wir uns am nächsten morgen wundern konnten, wie wir
nach Hause gekommen waren ... ich kann mich noch an den Blick vom Apotheker am
nächsten morgen erinnern - "Alka Seltzer, reicht die kleine
Packung???"
1986 nach Tschernobyl war dann etwas schwierig - als ein Teil im EB104
plötzlich nach dem ersten Entsetzten die offizielle real existierende Sprechart
der "Havarie" übernahm. Naja, danach waren viele in Wackersdorf
am Bauzaun und dann in Brokdorf. Wir mussten damals noch immer die Grenze
passieren - Westberlin-DDR-BRD. Normalerweise war DDR immer Stress, diesmal war
es die Grenze zur Bundesrepublik. Einige der selbstgebastelten Drachen
u.ä. durften dran glauben ...
Mir fällt auch noch die Thermo-Müller-Klausur-Aktion, in der die Ergebnisse
bekannt gegeben wurden ein (hallo Ecki, fand das nochmal mit Mathe
statt?). [Prof. Müller ist schon eine Weile im Ruhestand d.Redaktion] Ist aber irgendwie zu lang, die Geschichte ...
So, dann hör ich mal auf - ist nett mal in der Vergangenheit zu graben, aber
wir haben unsere Zukunft lebenswert zu gestalten!
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Stefan R.
Das Flugblatt habe ich nicht mehr, aber ich war dabei als Prof. Szabo
(so heißt er richtig) dazu gezwungen wurde seine Vorlesung am Samstag
früh um 08:00 Uhr (!!) auf Mo bis Fr zu verlegen. Ich glaube es muss
1969 gewesen sein, da ich erst im Herbst 1968 zur Uni kam. Schon
"traumatisch" war die Situation, zum ersten mal im großen Hörsaal vor
ca. 500 Studenten zu sprechen (hat mir aber viel geholfen Vorträge, etc.
frei vor vielen Leuten zu sprechen -> auch ein Art Studium). Der Begriff
"Sexmuffel" war natürlich nicht auf ihn persönlich gemünzt, sondern
darauf, dass den Studenten keine Zeit zum schlafen (allein oder nicht)
nach einer anstrengenden Woche möglich war (der Termin war noch ein
letztes Überbleibsel aus der Zeit, wo Samstags noch "richtig" gearbeitet
wurde).
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Nicolaus M.
Appropos Tippfehler die 2. :
Mit "Szarbo ist ein Sex-Muffel" meinst Du doch bestimmt "Istvan Szabo"
Mechanik Prof. Legende. Ich glaub jeder unserer Generation hat nach
dessen Buch gelernt. War Prof.Trostel nicht sogar Assi bei dem?
Trostel war übrigens der einzige Prof., der in der Vorlesung rauchte
(die Zigarette zwischen den Zügen immer senkrecht auf den Filter
stellte), immer Fliege trug und das künstlerisch spannendste Tafelbild
hatte - am Ende der Vorlesung.
Neben vielen weiteren lustigen Geschichten fällt mir immer wieder die
von Iwanowski (bei dem hab ich endlich Mathe kapiert) ein, wie er
trotz besetztem Mathe-Bau versuchte über die Feuertreppe in denselben
zu gelangen.
Nachdem er hinten, außen diverse Stockwerke die Treppe hoch gelaufen
war stand er ausser Atem vor der Tür, die Dank meines Bügelschlosse
verrammelt war und mußte unverrichteter Dinge wieder nach unten.
Die großen Parties im Mathe-Bau waren auch legendär. 2000 Leute, oder
mehr waren regelmäßig da, Dank Klaus, einem Getränkehändler aus X-Berg
bekamen wir auch noch nachts um 1:00 Uhr Nachschub von Pinkus Bio Bier.
Gott sei Dank hatte Carola irgendwann eine Eingebung nach Wochen der
Besetzung - wir wohnten ja da - mal aufzuräumen. Kaum waren wir damit
fertig gab es auch eine Begehung von offizieller Seite. Da ja alles
wieder adrett war, durften wir bleiben.
Ach ja, selbst vordem Produktionstechnischem Zentrum von, Achtung
jetzt kommts:
Prof. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing. E. h. Dr.-Ing. Prof. h.c. Senator h. c Günter
Spur
machten wir nicht halt. Auch dies wurde, zumindest für einen Vormittag
lahmgelegt. Ich glaub der Senator h.c. kam später dazu...
Irgend jemand sprach von der EB-Band. Frank Bucher hat mal eine
während des 88/89er Streiks initiiert. Ich spielte da Trompete. Und
die eine und andere Demo haben wir musikalisch ausgestaltet- neben Rio
Reiser und den Scherben.
Mit Beate saß ich mal als Vertreter im Fachbereichsrat FB 11. Mann
waren die Profs oft stur und borniert.
Was die u.a. eine Meinung ihrer Kollegen der Geisteswissenschaften
hatten. Ich hoffe das hat sich geändert. [Nö. d.Redaktion]
Nach den Sitzungen waren wir beide immer zum Umtrunk in die "Giraffe"
eingeladen. Ich glaub die Gespräche dort haben oft mehr Verständnis
für die Belange der Studenten gebracht, als die Sitzung.
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Uwe N. 1988 - 1995
Ich erinnere mich noch noch sehr gut
an die Alt-EB-Dampferfahrt vor 257 Jahren, die war toll.
Ja, und was soll ich noch hinzufügen? Das EB war mein Zuhause von 88-95
- und Arbeitsplatz in der Studienberatung dazu... Ich war in der Zeit
häufiger im EB als zu Hause in meiner Bude....
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Claus V.
Beim Umzug aus dem EB104 stellte sich raus, dass sich hinter dem großen
Sofa noch ein Wandgemälde versteckte. Sowas mit Wichteln, fast wie im
Märchen. Aber das Bild mit dem Kellereingang, dass wir im EB226 malten,
war auch schick. Vor allem die Ratten, die hatte - glaube ich - Klaus
W. gemalt.
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Eckart S.
studierte EVT, Soziologie und Verkehrswesen
die aufforderung, etwas von früher beizutragen, hat bei mir den
"deutschen reimzwang" ausgelöst.
und das, obschon robert gernhardt uns weiszumachen versuchte, er (der
reimzwang) sei "anno24" in köln niedergerungen worden.
aber nein!!!
als bekenneder reimzwingherr
konnt' ich nicht anders ...
... und es fiel mir nicht schwerr:
der reim muss blei'm!
das ergebnis - ein erlebnis?
########### schnip schnapp ################
es war '85 und es war herbst in berlin
nach gut einem jahr in oliv und beim bund
war ich spät dran und ich erschien
erst zum ersten semestertage und...
die ersti-einführung war schon vorbei.
umwelttechnik, das sollte es sein,
doch der nc, der war dagegen,
so schrieb am fb10 ich mich ein
e&v-technik, ich ließ mich bewegen,
sei fast dasselbe, es sei einerlei.
der ausweis kam - es war zu sehen,
dass u-tech darauf als studiengang stand.
konnt' ich auf diesen irrtum bestehen?
was hatte ich damit jetzt in der hand?
war das jetzt nichts? war es famos?
:-o
ich ging zum berater, ich ging ins eb,
doch der rief sogleich beim imma-amt an.
da schrieb man mich um und ach und o-weh,
aus war der traum, noch bevor er begann.
die freude war kurz, mein ärger war groß!
dann brach er aus, der streik der tutoren,
weil kewenig uns den tarifvertrag nahm.
ein drittel lohnkürzung war unverfroren
des senators absicht. aber es kam
doch ganz anders und am ende der sieg.
"studies von heute sind tutoren von morgen"
das war das motto in jenen tagen.
wir mussten uns ums "tutorenmodell" sorgen
eine soli-welle die hat uns getragen.
kewenig ging, der tarifvertrag blieb.
für mich ging es weiter im vorlesungstrott,
noch waren "die im eb" mir schnuppe.
doch ein jahr danach war volkszählungsboykott
und es gab im eb eine aktive gruppe,
da war ich dabei, da machte ich mit!
so war mein beginn im eb-hundertvier,
im zweiten og. und in zwei räumen nur.
mit hochbett im c-raum und hinter der tür
beratung für studies - und für die klausur-
die lösungssammlung, die war ein hit.
schon immer war freitags das plenum am start,
das neu'ste berichten und aktionen planen.
zum beispiel auch die wackersdorffahrt
und hausinstandbesetzungsmaßnahmen;
oder als wir iwf und weltbank "besuchten".
auch '88, im november und nachts,
war eine aktion zur wohnungsnot hier.
wir zelteten auf dem ernst-reuter-platz,
das ende jedoch kam morgens um vier,
mit u-bahn-gerumpel, das wir verfluchten.
der unmut war groß und nach wenigen wochen
da wurd' es zu viel und es gab kein zurück,
zu nikolaus ist er dann ausgebrochen:
nur unimut-streik hatten wir noch im blick
gelebt tag und nacht im eb bis zuletzt.
ein ergebnis des streiks war "möllemann 2",
das große i wurde damals << en vogue >>
die ampel zum nordcampus war auch dabei
und diepgen nun für momper rausflog.
der a-raum wurde instandbesetzt!
ein detail ist vielleicht meine "küchenzeile"
die damals den weg in den c-raum fand.
unterm hochbett da steht sie schon eine weile
mit amperemeter an der wand.
hat sie so manches chili gesehen.
doch am anfang stand eine and're aktion.
ein hut aus zucker von zwei kilo masse
mit rotwein und rum ergab es sich schon:
ein großer topf bowle der extraklasse.
das ende war heftig, ich muss es gestehen.
wieder war's herbst, das jahr ging vorbei.
es hat ein massaker in peking gegeben,
"wut und trauer" war'n oftmals dabei.
am kubat-dreieck war zeltplatzleben
wo sie christian die "pistole" abnahmen.
in charlottenburg im lavandevil
war kneipenabend mit ertssemestern
als im november die mauer fiel.
und all' uns're "brüder und schwestern"
mit zweitakt-knatterndem trabbi kamen.
es ändert sich alles, es war wie ein schock,
nicht länger insel war westberlin,
nach leipzig kontakte und auch nach rostock.
es zog das eb ins umland hin
zu badeseen auf fahrradtouren.
im winter dann wieder protest: golfkrieg 2
auf der demo schickten wir "hanna" zur front;
auch das mathecafee war wieder dabei.
bald waren wir die touristen gewohnt,
koreaner, die mit bussen vorfuhren.
soziologie schob für ein jahr ich ein
wo mit der fis ich 'ne zweit-ini fand
e&v-technik ließ ich dann ganz sein.
verkehrswesen wurde für mich interessant,
studienganwechsel, das ging damals schnell.
ein paar jahre war ich auch im asta aktiv
für die iniko später und zuvor für kultur.
und am schluss im druckereikollektiv.
in as und ku gings ums geld und struktur,
so dreht sich das gremienkarussell.
viel hat sich geändert, zum beispiel die zeichen-
maschinen, die wir zum pausen hier brauchten;
sie mussten computern und internet weichen.
auch war's unerträglich, wenn alle hier rauchten,
der a-raum dann einzige fluchtmöglichkeit
es verging die Zeit und nach fast zehn jahren
verschob sich auch auf's eb mein blick.
die prioritäten, so hab ich erfahren,
die ändern sich - und es gibt kein zurück;
mit der familie kam bürgerlichkeit.
ja, das eb, das hielt tapfer aus
in 40 jahren bewegter geschichte,
da fochten wir aus so manchen strauß,
rückschläge machten uns nicht zunichte.
kreativ war'n wir und stets variabel.
diplome gingen, es kam bachelor und master,
präsidenten zogen an uns vorbei.
das eb hat verhindert so manches desaster,
mal mit stummen protesten mal mit wildem geschrei.
mit 40 ist es jetzt selbst präsidiabel!
mit commander mc.lane kann gemeinsam man sagen:
"rücksturz zur erde" - eb-hundertvier,
du bist eine basis, das hast uns getragen,
du hattest immer das gute gespür:
in stetem wandel zu den grundsätzen steh!
ich sag "glückwunsch! eb" und, eb, ich sag "danke",
auf nochmal 40 die gläser lasst klingen,
bleibt noch am ende ein letzter gedanke
an unsere freunde, die von uns schon gingen,
das alles das warst du und bist du: EB
########### schnippel di schnapp #####################
aus die maus.
grüße an alle reimzwingerInnen
und nicht-reimzwingerInnen
und dann waren da noch weitere stichworte, die mir beim reimzwingen
durchs hirn stürmten, die ich aber nicht einbauen konnte oder die zu
wenig mit dem eb zu tun hatten - ergänzungen jeder art find ich auch gut!
tu-interne-aktionen:
- gemeinsame ersti-partys mit fb02 (im "glaskasten"/dovestraße)
- as-klausurtagung in der villa borsig (evert: "vox populi - vox rindvieh")
- der "sängerkrieg auf der wartburg" zur verabschiednung von fricke (?)
- "bestechungsversuch" durch prof. spur (100,-) und besetzung ptz [siehe oben d.Redaktion]
- reformkonzept "uni2000"
- fvmb-tagung im eb (wann war das?)
- windkraft-/fahrradexkursion (growian, monopterus und nach holland)
- stupo in rein weiblich
- streikparty im ma und das bier ist alle
- renhornen
- martin-dieselhorst-vierer
- 1. grill und 2. grill
- sylvesterparty im eb
- besuch aus poznan/polen
- soli-würstchengrillen vor dem asta
- cossiga im lichthof
- das eb car-sharing
- immer wieder feuerlöscher auf partys
- ergebnisdurchsage bei matheklausur [siehe oben d.Redaktion]
- dauerbrenner tuschpause
- erst schaben und dann kammerjäger
tu-externe-aktionen:
- streik 88/89
- + uni-90 statt jäger-90
- + walzertanzen auf dem erpl. [Streikaktion d.Redaktion]
- + zebrastreifen [so entstand die Ampel zwischen H und MA d.Redaktion]
- + kernspaltung [Streikaktion d.Redaktion]
- + u-bahn-vorlesungen [Streikaktion d.Redaktion]
- demo zum papstbesuch
- blockflötespielen auf dem weihnachtsmarkt gegen die neuen asylgesetze.
schräge typen und originale:
- haste mal ne marke (altes mensasystem)
- ficken für den frieden (helga goetze - inzwischen verstorben)
- christian specht - hab ich untergebracht
- norbert (wie hieß er noch gleich - höflich?) stand am erpl., hatte eine schirmmütze und einen dicken aktenordner und verteilte selbstgemalte "bildzeitungen" in denen er behauptete, von bnd, kgb, cia, mad usw. verfolgt zu werden. - gibt's den noch? [nicht bekannt d.Redaktion]
mehr asta als eb:
- - diskussion computer vs. schreibmaschine
- - die besetzung 3. etage mathebau