Die Sitzungsfestigkeit des Gremienstudis bemisst sich in der Konzentrationsfähigkeit ohne Sauerstoff, Nahrung und Toilette über einen längeren Zeitraum.

Es ging lang und es wurde wild in der Tagesordnung herumgesprungen, dass selbst der Dekan teilweise nicht mehr wusste, wo wir gerade sind. In der Tagesordnung wurden noch einige Punkte eingefügt, was auch zur Verwirrung beitrug.

Zunächst hatten wir angemerkt, dass es nicht schön ist, wenn Unterlagen, zumal auch noch umfangreiche, erst einen Tag vor der Sitzung online gestellt werden. Etwas Zeit zum Lesen ist dann doch noch nötig.
War jetzt nicht ganz so schlimm, aber das sollte nicht vorkommen.

Die Open Access Policy der TU wurde vorgestellt. Bisher nur als Entwurf, soll diese demnächst als Richtlinie und Hilfestellung für Publikationen dienen. Hintergrund sind einmal die Verhandlungen mit den großen Wissenschaftsverlagen, die auf Kosten der Allgemeinheit mit öffentlich finanzierter Forschung und ehrenamtlichen Gutachtern richtig Rendite einfahren. So 40% stehen da im Raum, oder etliche zig Millionen.
Das soll so nicht weitergehen, daher geht die Wissenschaft immer mehr in Richtung Open Access. Und natürlich geht es auch darum, die Sichtbarkeit der Forschung zu erhöhen und die Wisssenschaft zu stärken ,wenn Wissen eben nicht nur auf exklusiven Plattformen zur Verfügung steht.
Die Uni unterstützt da sehr gut und will das weiter ausbauen.
Bei Bedarf gerne an die Open Access Beauftragte oder die Unibibliothek wenden.

Dann gab es die Vorstellung eines Studienreformprojekts zur Funkkommunikation und Robotik im Weltraum. Ausgehend von den Raumfahrern und deren Roverlabor zusammen mit der Studivereinigung der Amatuerfunker an der TU und einem Fachgebiet der Informatik, soll es dort Module zu Kommunikation mit Satteliten, Rovern und die Entwicklung von Rovern geben.
Wird demnächst kommen und geht dann auch in die Studiengänge der Fakultät ein.

Es gab einen Bericht zum 1000 Professuren Programm.
Der TU Antrag ist fristgerecht abgegeben worden mit 25 Stellen. Von der Fakultät 5 sind vier Anträge dabei, wie in der Sondersitzung beschlossen. Ganz vorne stehen aber natürlich Anträge mit Exzellenzclustern. Ob die dann auch durchgehen, ist eine andere Sache. Eine Antwort vom Bundesministerium gibt es wohl bis Ende September. Dann kann auch mit dem weiteren Verfahren begonnen werden.

Für die noch nicht besetzten Kommissionen der Fakultät wurden Mitglieder benannt. Auch wenn es immernoch einige Lücken gibt, wird es langsam vollständig. Um den Prüfungsausschuss Space Engineering gab es noch etwas Verwirrung. Das wird geklärt.

Ein Entwurf zum neuen Berufungsleitfaden der TU wurde durch die Vizepräsidentin für Forschung und Berufungen vorgestellt. Dieser beschreibt den Prozess, die Verantwortlichkeiten und alles, was es bei Berufungsverfahren zu beachten gibt. 50 Seiten Dokument.
Dazu gab es einige Anmerkungen, und es werden bestimmt noch mehr.
Einige Inhalte, die bei uns an der Fakultät auf Unverständnis stoßen, weil sie selbstverständlich oder zu bürokratisch sind, werden wohl woanders eben nicht beachtet, weshalb das jetzt mal festgehalten werden musste und Formulare nötig wurden.
Manchmal fragt man sich nach solchen Ausführungen echt, was die anderen Fakultäten so für Mist produzieren.

Das Institut für Konstruktion, Mikro- und Medizintechnik (IKMM) möchte sich gerne umbenennen. Mikrotechnik gibt es nicht mehr und so dachte man sich einen neuen Namen aus: Institut für Maschinenkonstruktion und Systemtechnik (IMS). Teil der Begründung war, dass man jetzt noch die Konstruktion macht, die Medizintechnik, Systemtechnik, Gender und Diversity, sowie Agrartechnik. Wäre da nicht der Name: Diversitygerechte Konstruktion von Medizin- und Agrarsystemen (DKMA) sinnvoller? ;-)

Zwei Zuweisungsanträge wurden behandelt und beschlossen. "Technische Systeme im demographischen Wandel" und "Cyber-physikalische Systeme im Maschinenbau". Im Prinzip die Ausarbeitungen der in der Sondersitzung beschlossenen Innovationsprofessuren, auf die die Fakultät sich bewerben möchte. Die Anträge waren unterschiedlich weit fertig und sollen nochmal zur Korrektur verschickt werden, wenn sie dann in endgültiger Form vorliegen. Inhaltlich wird sich da nicht mehr viel ändern. Das muss aber noch vor der nächsten Sitzung beim Präsidum eingereicht werden.

Es wurde ein Zuweisungsantrag für eine Stiftungsprofessur in Kooperation mit dem DLR beschlossen. Es geht um "Verkehrs- und Mobilitätsmanagement".

Die Stiftungsprofessur "Mehrkörperdynamik in der Luft- und Raumfahrt" soll auch zugewiesen werden.
Dort gibt es schon jemanden, es wurde nur der Satz mit der Möglichkeit der Verlängerung der Stelle vergessen. Also muss formal eine Neuzuweisung erfolgen. Das hatten wir auch im Institutsrat des ILR schon. Nervig, aber nicht zu ändern.

Die Strategieplanung der Fakultät soll neu aufgestellt werden. Dazu hat sich das Dekanat mit den Instituten verständigt. Diese sollen zunächst einen eigenen Plan entwickeln, gerne auch visionär und nicht nur "wir sind toll und wollen so bleiben". Im Anschluss wird das Dekanat daraus einen Vorschlag für die Fakultät machen und diesen dann in der Fakultät diskutieren. Abschließen soll es eine Klausurtagung der Fakultät geben, auf der das Ganze dann endgültig festgeklopft werden soll.
Der Zeitplan sieht vor, die Pläne der Institute bis Ende Oktober zu haben und den Dekanatsentwurf im Wintersemester zu behandeln, mit Klausurtagung Ende des Wintersemesters.
Wir sind gespannt und erhoffen uns außer Diskussionen und Häppchen nicht viel davon.

Der Rest war dann vertraulich.

RN