Mal eine kurze Sitzung, dafür trotzdem mit interessanten Diskussionen.

Vor der Fakultätsratssitzung gab es eine Lehrprobe in einem Habilitationsverfahren zu "Sicherheit bei Bau und Instandhaltung von Verkehrsinfrastrukturen". Leider kein guter Vortrag. Und einmal mehr ein wichtiger Grund, warum auch Studis bei Verfahren mitentscheiden sollten.

Danach ging es in die reguläre Sitzung.

Zunächst stellten sich zwei neue Mitarbeiterinnen in der Fakultätsverwaltung vor.
Mit beiden werden wir wohl öfter Kontakt haben. Eine kümmert sich mit um die Gremien, und die andere um Lehre und Studium.
Willkommen auch von uns.

Danach wurden die Modulkataloge beschlossen, bzw. sie wurden nicht beschlossen, da sie noch lange nicht so weit sind.
Das liegt diesmal daran, dass die Verwaltung auf SAP umgestellt wird im Rahmen des Student Lifcycle Managements (SLM) und deshalb die Modullisten und Modulkataloge für die nächsten beiden Semester zusammen erstellt werden sollen. Allen ist klar, dass das nicht funktionieren kann, aber man bemüht sich. Es ist aber eben auch doppelte Arbeit und war in der Frist nicht zu schaffen.
So wurde der Dekan beauftragt, die Listen nach Beschluss der Ausbildungskommission zu genehmigen.

Weiterhin beschlossen wurden Servicemodule für "Fahrzeugtechnik auf Lehramt" und "Medientechnik". Zwei Studiengänge, die von unserer Fakultät Module in Anspruch nehmen wollen.

Dann ging es um die Zulassungszahlen für die Studiengänge der Fakultät.
Eine kleine Dikussion entspann sich darum, wie man die höheren Fachsemester des PI-Masters öffnet. Die sind nämlich noch beschränkt.
Ansonsten bleibt es bei den bisherigen Zulassungszahlen für die nächsten zwei Semester.
Diese werden allerdings regelmäßig überbucht und auch mehr Leute eingeschrieben.
Dennoch sind sie eine nach Kapazitätsrechnungen erstellte Größe und in politischen Verhandlungen gegenüber dem Präsidium und dem Berliner Senat wichtig. Aussage: Wir nehmen schon weit mehr Leute auf, als wir eigentlich müssten.

Die Diskussion um Sperrvermerke und Geheimhaltungsklauseln in Abschlusarbeiten wurde nochmal von uns angestoßen.
Und endlich gibt es auch mal eine fundierte Debatte dazu. Dazu gab es ein Gespräch des Präsidiums mit den Prüfungsobleuten.
Hauptknackpunkt ist die Haftung, wenn doch etwas von der Arbeit bekannt wird. Da gab es woanders schon Forderungen in sechsstelliger Höhe.
Mit Unterzeichnung einer Geheimhaltungsvereinbarung würde derjenige auch die entsprechende Haftung übernehmen, also auch der Studi. Dabei weiß der noch nicht einmal, wo die Arbeit überall in der Uni rumliegt, oder auf welchen Wegen die transportiert wird. Als Studi kann man das also nicht garantieren, steht aber in der Haftung. Gleiches gilt auch für den Prof. und alle anderen Unterzeichner. Ein unkalkulierbares Risiko.
Sperrvermerke sind da noch schlimmer, da die Prüfungsausschüsse diese nichtmal zur Kenntnis bekommen, aber mit in der Haftung stehen. Das geht rechtlich nicht.
Deshalb sieht auch keine Regelung solche Vermerke vor. Der Beschluss der Prüfungsausschüsse ist also nur, sich an die geltende Rechtslage zu halten.

Die Angst, keine Arbeiten in der Industrie mehr schreiben zu können, ist unbegründet. Dazu hatten diverse Profs. von ihrem Erfahrungen berichtet. So ist es für die Industrie natürlich einfach, solche Vereinbarungen zu fordern und pauschal alles als geheim zu erklären. Macht der Prof. nicht mit, geht die Industrie auf einen Sperrvermerk runter. Und wird auch das abgelehnt, so ist das auf einmal gar kein Problem mehr und nichts wird mehr gefordert. Erstaunlich, nicht. Und das bei nahmhaften und auch großen Firmen verschiedenster Branchen.
Ein übliches Mittel solche Klauseln zu umgehen ist, zwei Versionen einer Arbeit anzufertigen. Eine mit geheimen Daten, die auch Unternehmen bleibt und eine mit normierten oder dimensionslosen Größen für die Uni. Dabei ist darauf zu achten, dass nur die Arbeit für die Uni bewertet wird, und dort natürlich auch noch alles nachvollziehbar sein muss.

Wir haben uns für eine Übergangslösung eingesetzt, die es wohl nicht geben wird. War aber auch zu erwarten.
Was uns aber gelungen ist, dass die Fakultät endlich einmal kommunizieren soll, was dahinter steht, und woher dieser Beschluss kommt. Da haben auch alle eingesehen, dass die Kommunikation schlecht war. Wäre das besser angegangen worden, hätte es auch keine große Aufregung gegeben.

Wir begrüßen immernoch den Beschluss und die Botschaft daraus an Industrie und Studis. Wie auch unserem Semesterrundschreiben zu entnehmen ist.

Nach diesem doch sehr ausführlichen und wichtigen Punkt, ging es zügig dem Ende entgegen.

Die Besetzung der Berufungskommission für Psychoakustik wurde beschlossen.

Die Termine für Fakultätsratssitzungen im Sommersemester wurden festgelegt. Zu finden demnächst im Kalender.

Es wurde sich über die Zuweisung von Post-Doc Stellen unterhalten. Also Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter, die für Leute mit Promotion ausgeschrieben werden und entsprechend andere Aufgaben haben. Diese Stellen sollen dann zur Habilitation führen.
Eine solche Stelle wurde dann auch gleich zugewiesen. Daran hatte sich auf der letzten Fakultätratssitzung die Debatte entzündet.

Und zum Schluss wurde beschlossen, welche Professuren in der Sondersitzung Anfang Mai zur Debatte stehen für eine Neubesetzung oder auch nicht.
Nach den Debatten der letzten Zeit um die Innovationsprofessur und damit die Streichung einer Professur der Fakultät wird es eine Konkurrenzsituation zwischen "Schienenfahrwege und Bahnbetrieb" mit der "Technischen Akustik - Körperschall" geben. Daneben werden die Professuren für "Strukturmechanik und Strukturberehcnung" und "Flugmechanik, -regelung und Aeroelastizität" zur Debatte stehen.
Die Institute sollen Anträge stellen, es können aber auch von anderen Instituten Anträge kommen und dann wird es mehr Konkurrenz geben.
Dazu wurde auch noch das Verfahren etwas verändert, um das zu beschleunigen.
Wir sind gespannt und werden uns weiter für den Erhalt des Verkehrswesens einsetzen.

Der vertrauliche Teil ging dann auch noch schnell rum und so waren wir in zwei Stunden fertig.

RN