Gewitterzeit.

Zunächst gab es einen Habilitationsvortrag über die Bildung von Thromben. Ein guter und spannender Vortrag auch für fachliche Laien. Entsprechend hat der Kandidat dann auch bei der Bewertung abgeschnitten.

Aufgrund dessen ging die reguläre Sitzung dann erst zwei Stunden später los.

Wir haben einen Änderungsantrag für die Tagesordnung gestellt, um über den Beschluss der Prüfungsausschüsse zu Sperrvermerken und Geheimhaltungsklauseln in Abschlussarbeiten zu sprechen.

Der Beschluss verbietet solche Regelungen, bzw. werden die Prüfungsausschüsse solche nicht mehr genehmigen.

Das hat unter den Studis einige Unruhe gestiftet, vor allem da es keine Übergangsregelung für Leute gibt, die schon an der Arbeit schreiben und noch nicht angemeldet haben, oder kurz vor Anmeldung sind und jetzt neu verhandeln müssten.

Kurz vor der Sitzung kam die Information aus dem Präsidium an das Dekanat, dass der Beschluss erst mal auf Eis gelegt ist und das Präsidium das rechtlich prüfen will. Bis dahin wird der Beschluss nicht angewandt.

Es ist also eine faktische Übergangsregelung ohne Enddatum, da man nicht weiß, was sich dort ergibt.
Wir werden und dennoch weiterhin für eine wirkliche Übergangsregelung einsetzen.
Berücksichtigt also bei der Suche nach einem Thema für eine Abschlussarbeit, dass solch eine Regelung, so oder ähnlich kommen wird.

Der Punkt wurde dann nicht aufgenommen und wird bei Gelegenheit wieder kommen.

Zu den aktuellen Berufungsverfahren wurde berichtet: Bei der Aerodynamik laufen die Verhandlungen. Für die "Signale und Systeme der Akustik" und die Arbeitswissenschaften haben den Ruf erhalten und es wird demnächst Verhandlungen geben.

Wir haben eine Anfrage oder besser Anmerkung gestellt, zu Abschlussarbeiten in der Rüstungsforschung. Das wird nicht gewünscht. Wir werden mit den Betroffenen Fachgebieten in Kontakt treten und das versuchen zu klären.

Im Doppelmasterabkommen mit Tsinghua wurden die Teilnehmerzahlen von 5 auf 10 Studis erhöht.

Dann musste ein neuer Forschungsdekan gewählt werden.
Prof. Peitsch war auf der letzten Sitzung zurückgetreten. Prof. Luckner wurde als neuer Forschungsdekan gewählt.

Der Frauenförderplan der Fakultät wurde in erster Lesung behandelt.

Dazu gab es einige Anmerkungen und Diskussionen.
Da von zentraler Ebene ohnehin demnächst neue Vorgaben und Richtlinien kommen werden, wurde beschlossen bis dahin zu warten und das zu vertagen. So fand eine inhaltliche Diskussion statt, aber keine Abstimmung.

Die Erstsemesterinneneinführung, die das EB104 zusammen mit der Studienberatung im Rahmen der ESE organisiert wird als Maßnahme im Plan mit aufgeführt. Allerdings ohne Nennung des EB104.

Für das neu gegründete Zentrum für Lehrerbildung (TUBse, offiziell SETUB) wurden die wahlberechtigten Mitglieder aus der Fakultät in den Statusgruppen der Profs., WMs und SoMis bestimmt.
Bei den Studis sind automatisch die Lehramtsstudis wahlberechtigt, bei allen anderen Statusgruppen benannte Vertreter aus den Fakultäten.

Die Berufungskommission "Flugführung und Luftverkehr" wurde besetzt.

Nach einigen Diskussionen um die Größe der Kommission, wurde sich dann doch für eine "große" Kommission entschieden und damit sind zwei Studis stimmberechtigt.
Wir hoffen, dass das Verfahren schnell und störungsfrei abläuft und werden uns entsprechend beteiligen.

Weiter war eine Kooperation mit der Enerkite GmbH Thema.

Diese Firma möchte mit der TU kooperieren. Dazu lag ein Rahmenvertrag vor.
Es wurde beschlossen, dass die TU mit der Firma einen Vertrag aushandeln soll. Diese Kooperation soll dann evaluiert werden. Dabei soll besonders auf die Lehre geachtet werden, da es diesbezüglich schlechte Erfahrungen gab. Aber jeder hat eine zweite Chance verdient. Deshalb befürworten wir die Evaluation.

Für den Masterstudiengang Space Engineering lag die Kooperationsvereinbarung mit der beSpace GmbH vor.

Bzw. wurde in der Sitzung der neueste Entwurf verteilt. Es gab dann noch kleinere Änderungen in Finanzfragen auf der Sitzung.
Damit bekommt der Studiengangs Space Engineering, der seit Sommersemester läuft, endlich eine bessere organisatorische Grundlage.

Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) beantragt zwei Professuren im Rahmen eines Frauenförderprogramms (BCP).
Dies sind "Wissensdynamik und Nachhaltigkeit in den Technikwissenschaften" und "Sustainable Manufacturing". Die jetzt beschlossenen Anträge werden in der zentralen Vergaberunde für das Programm eingereicht.

Zwei kleinere Anträge führten dann noch zu längeren Diskussionen. Das Institut für Mechanik beantragte eine PostDOC Stelle und das Insititut für Luft- und Raumfahrt muss eine Werkzeugmaschine reparieren. Beiden Anträgen wurde mit Änderungen zugestimmt.

 

Und dann ging das Gewitter los.

Offensichtlich ist das Dekanat auf die Idee gekommen, so oft abstimmen zu lassen, bis das Ergebnis stimmt.

Die Bennennung einer Innovationsprofessur wurde sollte also wieder abgestimmt werden, obwohl das auf der letzten Sitzung schon Thema war und dort ein Beschluss gefasst wurde.

Formale Begründung war, dass auf der letzten Sitzung kein Beschluss getroffen wurde, da der Beschlussentwurf nicht angenommen wurde und somit kein formeller Beschluss zustande kam.

Dabei wurde versucht immer die Stellen nur monetär zu betrachten und nicht inhaltlich.
Dass dies nicht möglich ist, hatten wir schon in der letzten Sitzung dargelegt.
Aufgrund der Mechanismen bei der Fakultätsinternen Verteilung der Professuren und der Bevorzugung des bisherigen Instituts gibt es eine Prädisposition für die Stelle am Institut, dass eine Stelle abgeben würde.

Das Argument wurde mit Verweis auf ein zu schaffendes "faireres" Verfahren der internen Zuweisung von Professuren auf den Sondersitzungen, und die angeblich mögliche Trennung von Stelle und Inhalt, abgebügelt.

Es ging also den Professoren nur um das Geld, was an der Stelle hängt und die Risiken für die Studiengänge wurden ausgeblendet.

Auch, dass das Präsidium momentan die Verteilung von Technikerstellen grundlegend überarbeitet war nicht relevant. Es ist also gar nicht klar, wie viele Stellen in Zukunft bei der Fakultät ankommen.
Ebenso unsere Information dass es im Falle, sollten sich doch über eine faireres Verfahren dann die Schienenfahrwege durchsetzen, die Technikerstellen noch vom Präsidium einkassiert werden können. Dazu gab es entsprechende Informationen an uns.
Beide Informationen konnten wir nicht schriftlich belegen und wurden daher als "Gerüchte" behandelt. Obwohl das Dekanat dazu etwas wissen müsste. Aber geäußert wurde sich nicht dazu.

So wurde dann mit den Stimmen der Professoren die Stelle "Schienenfahrwege und Bahnbetrieb" dem Geld geopfert.

Wir werden in der Sondersitzung im April und auch schon davor dafür kämpfen, dass die Schienenfahrwege die noch freie Stelle bekommt. Dieses Fachgebiet ist zentral für den Bachelor Verkehrswesen und den Master "Planung und Betrieb".

Über die Diskussionskultur und die Art den Beschluss herbeizuführen werden wir mal schweigen.


Ende war zwei Stunden später als sonst üblich. Also 20Uhr.

RN

PS: Das ist die zweite Version des Textes. Die erste wurde vom Blogsystem gefressen. Arrrrgh.