Es gibt Sitzungen, die gehen schnell, es gibt Solche, die dauern, und es gibt Sitzungen die dauern länger.

Diesmal dauerte es dann doch länger.

Schon ein Blick auf die Tagesordnung verriet eine spannende und lange Sitzung.

Es begann noch recht harmlos mit der Vorstellung einer neuen Professorin. Frau Neda Djordjevic hat die Juniorprofessur Verbrennungskinetik angetreten.

Das erste große Thema war der Strukturplan der TU, wie er im AS beschlossen wurde. Darin ist festgehalten, dass die Fakultät 5 eine Professur einsparen muss und eine weitere als sogenannte Innovationsprofessur zu benennen ist. Faktisch auch eine Streichung. Diese kann dann wieder beantragt werden, sie kann aber auch wonaders hingehen.
Im Strukturplan wurden dafür auch schon Fachgebiete benannt. Gestrichen werden soll die Fahrzeugmechanik und "innovativ" die Stelle "Flugführung und Luftverkehr". Die Benennung kann durch die Fakultät geändert werden, nicht aber die Anzahl.

Wir brachten daraufhin einen Diskussionpunkt in den Fakultätsrat ein, damit innerhalb der Fakultät geklärt wird, wie man damit umgeht und auch welche Stellen benannt werden, da für uns die Flugführung nicht zur Disposition steht.
Nach längerer Diskussion ist man dazu gekommen, bis Jahresende eine Entscheidung zu treffen. Dazu sollen sich erstmal die Profs. und Institute verständigen und die Ergebnisse dann als Vorschlag in die Diskussion kommen. Keine sehr glückliche Lösung, denn auch die anderen Mitglieder der Fakultät betrifft es ja. Wir werden uns an der Diskussion aktiv beteiligen.

Klar ist, dass es in der Fakultät einen Konsens zur Erhaltung der Flugführung gibt. Dafür wird ersatzweise erstmal die zweite Stelle der Akustik benannt. Das aber nur als Platzhalter, damit das Verfahren für die Nachfolge von Prof. Hüttig anlaufen kann und bis Jahresende eine Entscheidung möglich ist.

Der Punkt wird also in nächster Zeit weiterhin aktuell bleiben und wir werden berichten.

Zum Masterstudiengang Space Engineering gibt es keine neuen Informationen. Das Dekanat wollte sich erkundigen, wie es damit weiter geht. Da ist noch nicht viel passiert.

Uns erreichte vor Kurzem die beunruhigende Meldung, dass die Bauverwaltung versucht in dritten Stock des EB-Gebäudes Räume freizubekommen und dafür studentische Räume unter Druck setzt. Das betrifft das WiWi-Cafe und auch den PI-Raum. Es geht soweit, dass an den eigentlich verantwortlichen Fakultäten vorbei versucht wird die Nutzer zu einem Umzug zu "überreden". Im Falle des PI-Raums wurden wohl auch Ersatzräume angeboten, die nicht allzuschlecht sind. Dennoch ist der Vorgang unmöglich und das Dekanat wird sich damit befassen.
Eine Vertreibung studentischer Räume lehnen wir entschieden ab. Und auch die Methoden, die dort angewandt wurden.

Wir hatten ebenfalls einen Antrag eingebracht, die bisher in den Volesungen herumgehenden "Teilnahmelisten" zu verändern. Im letzten Fakultätsrat wurde uns etwas kurz angebunden gesagt, wir könnten ja einfach einen Antrag stellen.
Also haben wir uns mit der Fakultätsverwaltung zusammengesetzt und herausgearbeitet, welche Daten eigentlich gebraucht werden.

Die Listen sind nämlich keine Teilnahmelisten, wie es draufsteht, sondern dienen der Hörerzahlerfassung für die interne Verteilung von Personal und Geld an der Fakultät.

Wie wir dann erschreckt feststellen mussten, gibt es in der Fakultät Null Bewusstsein, was Datenschutz eigentlich ist.
So kam aus dem Instut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb die Aussage, dass man mit Namen nichts anfangen könnte, sondern nur nach Matrikelnummern die Listen auswerten würde. WTF? Die Listen sind einzig für die Fakultätsverwaltung bestimmt, nicht dafür, dass irgendein Prof. damit irgendwas macht. Es ist ganz klar gesetzlich geregelt, dass Daten nur Zweckgebunden erhoben werden dürfen.

Ansonsten war festzustellen, dass im Fakultätsrat großes Desinteresse am Thema Dateschutz herrscht. Dabei geht es hier doch sogar um die Verteilung von Personal an die Fachgebiete, was nur funktioniert, wenn diese Listen ausgefüllt werden. Es geht also um Mittel für die Profs.

Schlussendlich wurde der Antrag vertagt und das Dekanat will zum nächsten Mal einen neuen Vorschlag machen mit Prüfung der Datenschutzbeauftragten etc.
Nicht, dass das etwas am Gesetz ändern würde.

Die Abstimmungen dazu waren auch sehr enthusiastisch, denn nichtmal das Dekanat beteiligte sich geschlossen daran. Vom Rest ganz zu schweigen. Und in der Diskussion herrschte allgemeine Unkenntnis dafür aber einiges Eigeninteresse einiger Bereiche.

Wir werden weiter an dem Thema dranbleiben.

Die Zugangs- und Zulassungsordnung "Master Luft- und Raumfahrttechnik" wurde beschlossen. Dazu lagen beim letzten Mal ja unvollständige Unterlagen vor. Die Übergangsregelung ist weiterhin ein Problem. Wahrscheinlich lässt sich dass nur über Information der Studis regeln und nicht hart reinschreiben. Wir werden das entsprechend demnächst angehen. Und auch die Fakultät wird informieren.

Es soll ein neues An-Institut von TU und dem Verband der Automobilindustrie geben. Ein reichlich merkwürdiger Vorgang voller ungeklärter Dinge, dem wir auch nicht zustimmen konnten.

Für die Berufungskommission "Interierte Modellierung intelligenter Fahrzeugantriebsstänge" werden noch Studis gesucht. Meldet Euch bei uns, wenn Ihr Interesse daran habt.

Die Fakultät hat zur Gründung eines Zentrums für die Lehrerausbildung (SETUB) an der TU Stellung bezogen. Da noch viele Fragen ungeklärt sind und auch die Finanzierung merkwürdig ist, wurde das von der Fakultät in der Stellungnahme abgelehnt.

Dann kam der nächste große Punkt. Die Sitzung neigte sich bereits der normalen Endzeit zu.

Die Formel für die Verteilung von wissenschaftlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (WM), bzw. der Stellen wurde überarbeitet. Dazu traf sich eine Formelkommission. Diese konnte keine Einigkeit, aber doch eine Mehrheit für eine Veränderung erreichen. So wurde das dann auch im Fakultätsrat vorgestellt.

Nach längerer Diskussion schloss sich der Fakultätsrat der Einschätzung an. Damit werden Tutorenstellen nicht mehr bei der Verteilung von WM angerechnet. Dadurch profitieren vor allem Fachgebiete mit hoher Lehrbelastung im Bachelor. Und es werden Anreize gesetzt mehr Tutorenstellen durch die Fachgebiete zu beantragen.
Problematisch ist das vor allem für die Psychologie und den Master Human Factors. Dort können keine Tutoren eingesetzt werden. Hier braucht es für einzelne Lehrveranstaltungen eventuell Sonderlösungen.

Die daraus folgende Verteilung von WM für das kommende Halbjahr wurde dann auch noch beschlossen. Es wird zu 70% nach Lehre und zu 30% nach Forschung verteilt.

Die nächsten Punkte im öffentlichen Teil wurden dann aufgrund der Zeit vertagt.

Im vertraulichen Teil gab es auch noch längere Debatten, so dass die Sitzungszeit um eine Stunde überzogen wurde.

 

RN