Und gleich im Anschluss an den Institutsrat ILR gab es die Sondersitzung des Fakultätsrates.

Einziges Thema sollte der Umgang mit den freiwerdenden Strukturprofessuren bis 2028 und die Möglichkeiten, diese als Tenure Track auszuschreiben sein.

Aber es kam etwas anders.

Der Dekan, Prof. Kraft, inzwischen mit Krücken wieder unterwegs, beim letzen Mal noch nicht fit genug zur Teilnahme, hatte zunächst zwei Dinge zu berichten.

Einerseits dankte er im Namen der Fakultät dem ausscheidenden Verwaltungsleiter für seine Arbeit. Dieser war sichtlich bewegt und hat nochmal die Entwicklung der Fakultät in seiner Amtszeit nachgezeichnet, wie auch die Aufgaben, die dadurch auf die Verwaltung entfielen. So haben sich die Drittmittel etwa verdoppelt in den letzten 12 Jahren und ebenso andere Dinge. Das sorgt dann auch für mehr Verwaltungsarbeit. Er hat sich demnach beim Team bedankt.

Andererseits hat der Dekan ausgeführt, warum er den Job in der neuen Amtszeit nicht wird weiterführen können. Das Institut IMS hat verpeilt eine Wahlliste abzugeben. Da der Dekan aber Mitglied im Fakultätsrat sein muss, ist er somit nicht wählbar. Die Prodekane allerdings müssen nicht dem Fakultätsrat angehören und dort wird er sich weiter einbringen. Ein peinliche Fauxpas des IMS.

Back to topic.

Das Präsidium fordert von allen Fakultäten einen gewissen Prozentsatz der freiwerdenden Strukturprofessuren mittels Tenure Track Verfahren zu besetzen. Eine Strukturprofessur wird normalerweise mit W3 besoldet. Entsprechend ist diese auch ausgestattet und erfordert ein hohes Profil von den Bewerbenden. Tenure Track erlaubt die Professur zunächst mit einer geringeren Besoldung und Anforderungen W2 oder sogar W1 (Juniorprofessur) auszuschreiben mit der Option für die Leute nach positiver Evaluation auf W3 aufzurücken. So ähnlich wie das im amerikanischen Raum gehandhabt wird. Dabei werden vom Präsidium zwei Modelle angeboten: 1. W1 auf W3 mit Überlappung während der W1 Phase von 6 Jahren mit dem derzeitigen Prof., 2. W2 für fünf Jahre auf W3 ohne Überlappung.

Im ersten Modell würde es für 6 Jahre eine Doppelbesetzung geben mit dem noch amtierenden Prof. und dem Juniorprof. danach übernimmt der Juniorprof das Fachgebiet.

Im zweiten Modell gibt es eine Delle durch die W2 Phase von fünf Jahren und dann erst die volle W3 Stelle.

Die Vorteile werden darin gesehen, guten Nachwuchsleuten die Chance zu geben in eine Professur reinzuwachsen und damit eine Karrieremöglichkeit zu haben.

Problematisch ist das im Ingenieursbereich insofern, da man für die meisten Professuren Leute braucht, die Industrieerfahrung haben und entsprechen gut sind. Für diese Leute ist W3 meist schon eine Gehaltskürzung. Da werden W2 oder W1 Stelen nicht attraktiv sein. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass W1 weniger Lehre zu leisten hat, als W2/W3. Die Stelle muss also hier auch passen.

Und es muss berücksichtigt werden, dass der Zeithorizont recht knapp ist für W1 auf W3. Bei sechs Jahren Überlappung und ca. 2 Jahren Berufungsverfahren, wären erst Stellen, die ab 2025 freiwerden möglich so zu besetzen. Sonst reicht schlicht die Zeit nicht aus.

Aus diesen und anderen Überlegungen heraus sollten sich die Institute äußern, welche Stellen sie dafür geeignet finden oder auch nicht.

Dazu gab es von den Instituten kurze Vorstellungen. Das ILR betrifft das nicht, da im Zeitraum keine Stelle frei wird. Aber man kann sich ja schonmal geistig damit befassen für die nächste Runde.

Es wurden dann die Professuren "Mensch-Maschine-Systeme" (W2->W3 mit inhaltlicher Neuausrichtung) und "Integrierte Verkehrsplanung" (W1->W3) beschlossen. Außerdem soll die Professur "Kontinuumsmechanik und Materialtheorie" mit betrachtet werden. Dort wurde ein etwas anderes Modell W2->W3 mit Überlappung von drei Jahren, vorgeschlagen. Ob das so durchkommt, wissen wir aber noch nicht. Rechnerisch ist es günstiger als W1->W3 wegen der Zeit nach der Überlappung.

Die anderen Professuren wurden als nicht geeignet angesehen.

RN